Radsportverein

Weil im Schönbuch

Seit mehr als 200 Jahren fährt die Menschheit mit dem Rad.


Einige tun es zur Fortbewegung, andere zum Sport, wieder andere weil es einfach Freude macht.
Wir tun es aus Leidenschaft – anmutig auf dem KUNSTRAD – mit Power beim RADBALL
zum Genuss bei den FREIZEITRADLER - und über Stock und Stein auf dem MOUNTAINBIKE.
Vor allem tun wir es aber gemeinsam, seit 1904.

 

Danke, Karl Freiherr von Drais!

Aktuelles

  • Patrick Bühler ist Finisher beim Three Peaks Bike Race 2024 Wien - Nizza

    Tag 1:

    Wien —> Wildbad Emöd (Österreich nähe Klagenfurt am Wörthsee)

    Schlafplatz vor dem Rehazentrum

    304km / 3662 Höhenmeter

    Am 06. Juli 2024 war es endlich so weit. Die Startnummern wurden alphabetisch vergeben. Die ersten starteten um 10 Uhr. Mit meiner Startnummer 275 wurde ich pünktlich um 11:10 Uhr vor dem Schloss Schönbrunn ins Rennen geschickt.

    Es war ein sehr warmer Tag und der Startparcour hatte es in sich. Es waren sehr steile Anstiege dabei und an einem der ersten Berge habe ich einen E-Bike Fahrer abgehängt, was im Nachhinein sehr unklug war und ich teuer bezahlen musste. Am Ende des Startparcours musste ich meine erste Pause einlegen. Mir war ca. 2 Minuten schwarz vor Augen, hatte geschwitzt, obwohl ich Gänsehaut am ganzen Körper hatte und mir eigentlich richtig kalt war. Nach 2 Cola und einer Pizza war ich wieder überraschend gut drauf und fühlte mich fit für die Weiterfahrt. Ich konnte weitere 180km einsammeln. Auf dem Weg habe ich immer wieder andere Fahrer überholt oder z.B. beim MC Donalds um 1 Uhr getroffen. Als es langsam dunkel wurde, sind die Temperaturen angenehmer geworden. Somit stieg auch die Motivation und ich fuhr bis 4 Uhr, was im Nachhinein eher unklug war. Nachdem der Schafplatz aufgebaut war konnte ich leider nur 1 1/2 Stunden schlafen. Ich lag dann zwar noch 3 Stunden in meinem Schlafsack, konnte aber nicht mehr wirklich schlafen.

     

    Tag 2:

    Wildbad Emöd (Nähe Klagenfurt am Wörthsee) —> Crespano del Grappa (Italien Nähe Bassano del Grappa)

    Schlafplatz vor einem Einkaufsladen unter dem Vordach

    308km / 1435 Höhenmeter

    Die Strecke war sehr bescheiden, es ging die ganze Zeit entweder sehr flach hoch oder flach runter. Somit hatte ich während der Fahrt keine Erholungsphasen. Meine Handgelenke litten dadurch sehr, da ich die ganze Zeit das gesamte Gewicht von meinem Oberkörper auf dem Lenker halten musste.

    Nicht nur meine Finger, sondern auch meine 3 mittleren Zehen wurden taub. Diese Problematik sollte auch im weiteren Rennverlauf leider ein Thema bleiben. Als ich meine Klickies dann etwas weiter nach hinten versetzt und somit den Druckpunkt verändert habe, wurde das Taubheitsgefühl in den Zehen etwas besser. In Italien war die Versorgung sehr gut, es gab in jedem Ort die Möglichkeit sich mit Spaghetti und Pizza zu versorgen.

     

    Tag 3:

    Crespano del Grappa (Italien Nähe Bassano del Grappa) —> Meran

    Schlafplatz Vor einer Kirche

    198km / 4602 Höhenmeter

    Der Tag hat mit dem ersten Pfichtparcour begonnen. Es ging zuerst den „Tour de France“ Anstieg hoch auf den Monte Grappa. Die größte Herausforderung war, dass ich für diesen Anstieg mit 1500 Höhenmeter nur noch 1 Trinkflasche hatte und es bis zum Gipfel keine Möglichkeit gab, die Flaschen aufzufüllen. Die rasante Bergabfahrt hat mir wie immer sehr gut gefallen. Ungefähr nach der Hälfte des Pflichtparcours kam endlich ein geschicktes Restaurant, bei dem ich 3 Teller Spaghetti gegessen habe und meine Powerbank aufladen konnte.  Im Anschluss stand unmittelbar der nächste Anstieg zum Passo Manghen auf 2020 Höhenmeter auf dem Programm. Der Anstieg war brutal, es ging 23 km hoch und die letzten 5km waren dabei nie unter 10%.  Das hatte richtig Körner gekostet. Vor der dann folgenden Abfahrt dachte ich nicht, dass ich an diesem Tag noch irgendwo hinfahren werde und erst recht nicht, nachdem ich den Pflichtparcour fertig gefahren hatte.

    Doch es ging dann doch mit der eigengeplanten Route weiter.

    Plötzlich waren vor mir größere Steine, ein unbefestigter Weg und ich musste 4x durch einen Bach fahren. Ich habe mich so über Routenplanungssoftware „Komoot“ geärgert, das war alles nur nicht Rennradgeeignet!!! Zum Glück waren es „nur“ 2 km, bis es wieder auf festem Untergrund weiterging. Ich war sehr froh, dass ich hier keinen Defekt auf der Strecke hatte.

    Auf der Hälfte der Abfahrt habe ich in einem Restaurant noch mal eine Portion Lasagne und ein Schnitzel mit Pommes gegessen und einen anderen Fahrer getroffen. Zu diesem Zeitpunkt war es schon dunkel und meine Motivation war wieder da. Ich habe dann den Entschluss gefasst, noch mal ordentlich Kilometer zu machen und auf dem flachen Radweg neben einem Fluss vorbei an Bozen, noch bis nach Meran zu fahren, was immerhin noch weitere 60km im Sattel bedeutete. Gesagt getan folgte ich also zu bereits fortgeschrittener Stunde mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 30km/h nach Meran. Um kurz nach 24 Uhr in Meran hatte ich leider knapp mein Abendessen im MC Donalds verpasst, welcher bereits 5 Minuten geschlossen hatte. Einen himmlischen Schlaf, hatte ich dann vor einer Kirche mit Engelsgemälde an der Decke. 

     

    Tag 4:

    Meran —> Andermatt

    Schlafplatz in einer Bank

    270km / 4815 Höhenmeter

    Heute ging es weiter Richtung Schweizer Grenze. An diesem Tag lief es morgens sehr gut. Ich war gefühlt schnell in der Schweiz und oben auf dem Pass dal Fuorm. Bei der Abfahrt konnte ich es wieder richtig fliegen lassen. Einfach nur mega. Nach der Abfahrt ging es einige Zeit im Tal entlang was mich dann absolut zum Tiefpunkt gebracht hatte. Der extreme Gegenwind und die brennende Sonne war die Hölle. Es war unvorstellbar heiß bei immer wieder kleineren Anstiegen, bevor es dann den Anstieg zur Albula Alpe hoch ging. Zuvor hatte ich mir eine längere Pause gegönnt. In einem Supermarkt hatte ich mich und meine Powerbank versorgt bzw. geladen. Berg auf war es immer noch unvorstellbar heiß die Abfahrt war dann auch eher suboptimal, da der Gegner ein super starker Gegenwind war und ich immer pedalieren musste. Nach einem guten Gespräch mit meinem Mitstreiter Urs in einer Tankstelle und einer guten Stärkung mit Eis und Cola 😂 war wieder eine neue Motivation da. Ich konnte nochmal richtig Fahrt aufnehmen und einige Mitstreiter überholen. In Ilanz gab es dann vor dem Anstieg zum Oberalppass noch eine Pizza. Auch bei diesem Boxenstopp konnte ich mich mit zwei weiteren Mitstreitern austauschen.  Auf ca. der Hälfte hoch zum Oberalppass hatte ich jemand eingeholt.  Zusammen haben wir uns dann die immer steiler werdende Passstraße hochgekämpft. Zwischenzeitlich war jedoch nicht immer klar, ob wir unser gemeinsames Tagesziel Andermatt auch trocken erreichen würden, da am Nachthimmel heftige Wetterleuchten zu sehen waren. Ein Blick auf die Wetterradar APP sagte uns aber, dass es weiter geht. Die Passhöhe des Oberalp hatte ich dann um ca. 1:00 Uhr erreicht. Nach der rasanten Abfahrt nach Andermatt, im Scheinwerferfokus meiner Radleuchten, haben wir dann gemeinsam einen Schlafplatz im Vorraum einer Bank gefunden.

     

    Tag 5:

    Andermatt —> Mulhouse (Frankreich, ca. 30km nach Basel)

    Schlafplatz das erste mal in einem Hotel

    255km / 2850 Höhenmeter

    Geweckt wurde ich an diesem Morgen um 6 Uhr als jemand vom Bankomat Geld abgehoben hatte. Mein Mitstreiter war zu diesem Zeitpunkt schon wieder unterwegs gewesen. Ich hatte erst mal nebenan in der Bäckerei gefrühstückt und mich so gestärkt für den Anstieg zum Furkapass auf 2436m. Auf der Abfahrt bin ich am Hotel Belvédère vorbeigekommen, bei dem ich natürlich einen Fotostop einlegen musste. Bevor es dann auf dem Grimselpass hoch ging, was auch der zweite Checkpoint war, gab es mal wieder Eis und Cola und zur Abwechslung salzige Chips. Oben auf dem teilweise noch mit Schneeresten bedeckten Grimselpass angekommen, hatte es leider angefangen zu regnen. Schnell die Regenklamotten übergezogen und schon ging es auf die wunderschöne Talabfahrt. Im Tal fuhr ich entlang einiger Seen, was wieder mal sehr zäh war wegen starkem Gegenwind und die Motivation ganz schnell wieder gekippt ist. In Luzern angekommen, hatte ich dann beim MC Donalds für 52 Franken essen gekauft. Weiter bis nach Basel war es eine einzige Quälerei. Es war unvorstellbar heiß und es gab unendlich viele kleinere Anstiege. Kurz vor Basel hatte ich mal wieder meinen Schweizer Freund Urs getroffen, mit dem ich schon immer wieder ein Stückchen gefahren war. Er war auch sehr unmotiviert und wir haben uns dann gegenseitig wieder etwas aufmuntern können. Wir sind gemeinsam durch Basel gefahren. Er hatte ein Hotel gebucht in 20 km Entfernung, jedoch auf einer anderen Route. Das hatte mich motiviert, nochmal Strecke auf dem Flachen zu machen. Ca. 30km entfernt von Basel hatte ich mir ein Hotel gebucht und bin im Regen mit einem 30er Schnitt gefahren. Mit dieser Pace überholte ich bis zum Hotel 5 Fahrer. Im Hotel angekommen war erstmal Waschtag angesagt. Einmal alle Klamotten im Waschbecken ausgewaschen und zum Trocknen im ganzen Zimmer verteilt aufgehängt. Ich wusste gar nicht mehr, wie schön duschen sein kann. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft und wie lange ich geduscht habe, bis die ganzen Schichten Sonnencreme, Schweiß und Dreck weg waren. Danach ging es ab ins Bett.

     

    Tag 6:

    Mulhouse (Frankreich, 30km nach Basel) —> Pontarlier

    Schlafplatz wieder in einem Hotel wegen starkem Gewitter

    261km / 4400 Höhenmeter

    Verhältnismäßig gut ausgeschlafen hatte ich beim Frühstücksbüffet ordentlich reingehauen. Gut gestärkt und richtig motiviert, mit guter Musik auf einem Ohr, ging es dann in den letzten Pflichtparcour in den Vogesen. Die verhältnismäßig kürzeren aber dafür sehr steilen Anstiege kamen mir entgegen. Auf diesem Parcour konnte ich so einige Leute überholen. Unfassbar schön war die Aussicht auf dem Planche des Belles Filles, was früher auch schon mal eine Tour de France Etappe war. Nach der Abfahrt kam ewig kein Städtchen. Es war nicht besonders schön dort in Frankreich und somit war auch schnell die Motivation, nach dem anfänglichen hoch, mal wieder im Keller. Es gab weder Restaurants noch Supermärkte oder Tankstellen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam irgendwann ein sehr kleiner Dorfladen. Die Auswahl lief dann schnell auf ein Croissant, Aprikosen und zum Trinken natürlich Cola hinaus. Die Cola als Energielieferanten hatte ich immer gleich bei den Läden getrunken und meine 4 Trinkflaschen am Rad nur mit Wasser an Brunnen oder in Gaststätten aufgefüllt. Abends um ca. 23 Uhr kam ich dann das erste Mal in eine größere Stadt nach Pontarlier, wo zum Glück noch eine Pizzeria offen hatte. Eine Pizza und eine große Portion Spaghetti Bolognese waren schnell inhaliert. Da am Nachthimmel ein schweres Gewitter aufzog, hatte ich mich kurzfristig entschieden auch diese Nacht im Hotel zu verbringen.

     

    Tag 7:

    Pontarlier —> Gavet (in der Nähe von Grenoble)

    Schlafplatz erst auf einem Campingstuhl dann auf dem Boden vor einem Hauseingang und dann schlussendlich noch 2 Stunden auf einer Bushaltestellenbank

    282km / 2600 Höhenmeter

    Das Hotel zu nehmen war eine kluge Entscheidung, da das Gewitter sehr heftig war. Am Morgen um 7 Uhr, nachdem es aufgehört hatte zu regnen, ging es dann erst mal ewig lange komplett ruhig über eine Landstraße, da diese für Autos wegen Baustellenarbeiten gesperrt war. Der Tag war trotzdem super ätzend, da ich bis mittags richtig KO war. Es hatte richtig gestürmt und natürlich hatte ich den Sturm als Gegenwind, das hat so gar keinen Spaß gemacht. Meine Stimmung war so schlecht wie bis dahin noch nie. An einer Tankstelle hatte ich dann relativ lange Pause gemacht und viel gegessen, weil ich auch gar keine Lust hatte mich wieder auf den Sattel zu schwingen. Mein MTB-Kumpel Martin hatte zu dem Zeitpunkt angerufen und mich etwas motivieren können. In Genf angekommen wollte ich eigentlich Spaghetti oder Pizza essen, dort hatte aber nichts offen. Um 14 Uhr hatte ich mich bei einem KFC mit Essen versorgt, der direkt auf der Route lag. Anschließend ging es wieder weiter und schon nach kurzer Zeit ist ein heftiges Gewitter aufgezogen. Ich bin noch eine Weile weitergefahren aber irgendwann wurde es zu gefährlich. Ich war gezwungen, eine Pause einzulegen, die ich zum Schlafen nutzte. Ich hatte an einem Haus geklingelt und durfte mich in deren Hausflur legen. Zwei Stunden hatte ich mich dort aufgehalten. Nach einem kleinen Power Nap war wieder neue Kraft  in meinen Körper zurückgekehrt. Jetzt konnte ich nochmal richtig Strecke machen. Auf dem Weg sah ich noch den Hagel liegen. So war ich im Nachhinein sehr froh, eine Pause gemacht zu haben. Kurz vor Champéry hatte es mal wieder geregnet. Dort angekommen aß ich Pizza und buchte mir ein Hotel, weil ich eigentlich keine Lust mehr hatte noch mal im Regen weiter zu fahren. Das Hotel war dann aber irgendwie kein Hotel sondern ein Zimmer in einer Wohnung bei irgendwelchen Leuten. Das war dann nix. Unmotiviert und gefrustet bin ich im Regen weiter gefahren. In Grenoble wollte ich dann eigentlich schlafen, jedoch habe ich dort keinen guten Schlafplatz gefunden, weswegen ich wieder ein Mal weiter fahren musste. Irgendwann ging aber nix mehr. Ich hatte am Wegesrand einen verlassenen Campingstuhl vor einem Haus gesehen und wollte versuchen, auf diesem zu schlafen. Als ich mich darauf setzte,  konnte ich nicht einschlafen. Um die Ecke an einem Hauseingang lagen zwei Teppiche vor einer Stufe. Somit war der nächste Schlafplatz gefunden und die Stufe wurde als Kissen verwendet. Trotzdem, dass ich fast alles an Klamotten an hatte, war es mir sehr kalt. Deshalb habe ich weiter geschaut und eine Bushaltestelle gefunden. Dort habe ich dann meinen Schlafsack auf der Bank ausgelegt und mich dort reingelegt. Es war die mit Abstand beschissenste Nacht, die ich hatte!!!

     

    Tag 8:

    Gavet (in der Nähe von Grenoble) —> Saint Marcellin (vor dem Col de Vars)

    Schlafplatz vor einem Hauseingang

    167km / 4800 Höhenmeter

    Nach 2 Stunden Schlaf ging es weiter. Nach einem Anstieg ging es erst mal auf einem Campingplatz zum Bäcker. Ich hatte mir mal wieder eine große Menge an Essen gekauft. Anschließend ging es nach L’Alp d‘Huez (auf 11,5 km/1750 hm) hoch, wo ich einige Fahrer überholen konnte. Auf dem Anstieg war ich sehr motiviert. Es war ein sehr anstrengender Anstieg, vor allem nach der Nacht, aber einer der schönsten Anstiege für mich auf meiner gesamten Reise. Oben habe ich dann Mama und Papa getroffen, die mir beim Essen Gesellschaft geleistet hatten. Ab dort begann der Zielparcour, der schwerste Teil der gesamten Strecke, da auf der Strecke zum Zielort Nizza 380 km und 10.000 Höhenmeter absolviert werden mussten. An diesem Tag habe ich noch einige Berge hinter mir gelassen und eine gute Strecke hinter mich gebracht. Um 22 Uhr nach 167 km und 4.800 Höhenmeter war ich dann einfach nur am Ende. Nach der schlechten letzten Nacht hatte ich mich entschlossen, in Saint Marcelin in einem überdachten Hauseingang zu schlafen.

     

    Tag 9:

    Saint Marcellin (über den Cime de la Bonette auf 2802 m) —> Nizza ZIEL

    Schlafplatz im Wohnmobil 😂

    245km / 5150 Höhenmeter

    Eigentlich hatte ich mir meinen Wecker auf 4 Uhr gestellt und mein Handy extra in den Schlafsack gelegt, dass ich es auf jeden Fall höre. Natürlich bin ich aber erst um 6 Uhr mit dem Sonnenaufgang aufgewacht, was mich sehr ärgerte. Ich musste noch 500 Höhenmeter hoch fahren auf den Col de Vars, bis es zur ersten Abfahrt ging. Diese war die mit Abstand schlimmste Abfahrt, da es an diesem Morgen nur 7°C hatte. Leider kam zu diesem Zeitpunkt auch keine Sonne im Tal an. Halb erfroren hatte ich mich erst einmal 1 1/2 Stunden in einer Bäckerei aufgewärmt. Danach ging es auf den 23 Kilometer langen Anstieg mit rund 1800 Höhenmeter hoch auf den Col de la Bonette. Dieser Anstieg ist dieses Jahr auch Teil der 19. Etappe der Tour de France am 19.07.2024. Dort hatten sich schon einige Fans mit ihren Wohnmobilen die besten Plätze gesichert. Oben angekommen war ich sehr, sehr glücklich und von meinen Gefühlen überwältigt. Es war ein sehr langer und heißer Anstieg. Das, was es morgens zu kalt war, wurde es mittags viel zu heiß. Die Abfahrt hat riesengroßen Spaß gemacht und ich habe Radfahrer, Autos und Wohnmobile am laufenden Band überholt. Gefühlt sind wir ab da an nur noch Tour de France Etappen der vergangenen Jahre gefahren. Die Hitze war unerträglich. Es war so heiß, dass ich jede Sekunde Schatten durch einen Baum, egal auf welcher Straßenseite mitnahm. Mein unbedingter Wille es am Sonntag noch bei Tageslicht ins Ziel nach Nizza zu schaffen, setzte bei mir nochmal ungeahnte Kräfte frei. Diese ließen mich alle restlichen Anstiege hochfliegen. Ich hatte immer wieder andere Fahrer vom TPBR überholt, was mich zusätzlich motivierte. Voller Adrenalin schien es plötzlich keine körperlichen Grenzen mehr gegeben zu haben. Ich holte nochmal alles aus mir raus. Als ich dann das erste Mal das Meer sehen konnte, auf dem Weg runter nach Monaco, musste ich schon mit den ersten Freudentränen kämpfen. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich es wirklich bald geschafft hatte. Ab da waren es aber immer nochmal 600 Höhenmeter und 40 km, welche ich regelrecht hochgeflogen bin. Meine Motivation war unfassbar hoch, noch so viel Zeit wie möglich gut machen zu können. Ich war nicht langsamer als 23 km/h gefahren. Bergauf hatte ich noch mal 2 Fahrer eingesammelt und bin dann mit Vollgas hinunter nach Nizza gedüst. Die letzten Meter ballerte ich auf dem Radweg an der Strandpromenade von Nizza. Im Ziel angekommen wurde ich von Mama und Papa schon erwartet und mega empfangen. Ich war genau pünktlich zur Ziel-Pizza da, die die anderen Teilnehmer bereits mitbestellt hatten. Die Pizza kam genau richtig, da ich an diesem Morgen nur gefrühstückt und 3 kleine Rollen Smarties gegessen hatte.

    Im Ziel angekommen war ich immer noch sehr emotional aufgeladen. Ich hatte mich an diesem Abend noch lange mit anderen Teilnehmern ausgetauscht und meinen Eltern von meiner Tour berichtet…

    Schlussendlich war es eine unglaubliche Reise mit insgesamt 2.290 Kilometer und 34.314 Höhenmeter. Dabei habe ich viele Hochs und Tiefs gehabt, konnte atemberaubende Aussichten genießen und hatte viele schönen Begegnungen unter Gleichgesinnten. Jetzt bin ich erst mal froh und sehr stolz, es geschafft zu haben und hoffe, dass die Taubheitsgefühle in meinen Zehen und Händen schnell wieder weggehen.

    Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei all denen, die in dieser Zeit an mich gedacht haben, mir Nachrichten gesendet haben, mich immer wieder angerufen und mich motiviert haben. Daraus konnte ich immer wieder so viel Kraft raus ziehen, ohne die ich es sicher nicht geschafft hätte. Besonders danken möchte ich meinem Bruder Jannick, meinen Eltern für den Shuttle-Service nach Wien und zurück von Nizza und die Unterstützung. Für die finanzielle Unterstützung ein herzliches Dankeschön an das Reisebüro Kraft aus Schönaich und dem MO‘s Steakhouse in Holzgerlingen.

    Also nochmal 1000 Dank an alle!!!

     

    Zahlen - Daten - Fakten:

    350 Starter / 145 Finisher / Startnummer 275 / Platz 65

    2.290 Kilometer / 34.314 Höhenmeter

    Gesamtzeit: 201 Stunden 3 Minuten / reine Fahrzeit: 111 Stunden 

    Durchschnittsgeschwindigkeit: 20,6 km/h

    Topspeed: 95,1 km/h 

    19 Passüberquerungen

    10x Pizzen / 6x Pasta / 3x Fastfood / 30 Schoko-Croissants / 9 Portionen Eis / 21 Packungen Smarties / 6 Packungen Gummibärchen / 15 Liter Cola / 80 Liter Wasser / 2 kg Aprikosen / 1 Apfel

    https://www.adventurebikeracing.com/threepeaksbikerace/

  • Radheldentag 2024 an der Breitensteiner Grundschule

    Wie schon im vergangenen Jahr unterstützten auch in 2024 wieder einige Trainer und Mountainbiker vom Radsportverein Weil im Schönbuch den WRSV bei der Umsetzung des so genannten Radheldentages, diesmal an der Breitensteiner Grundschule.

    Nach dem Aufbau des Fahrradparcours trafen sich die Schüler der Klassen 1 und 2 auf dem Schulhof, um anschließend unterschiedliche Stationen auf dem Fahrrad zu meistern.

    Zunächst wurden Grundtechniken wie Bremsen, Kurvenfahren, Auf- und Absteigen vermittelt. Beim Schneckenrennen, beim Korbball und auf dem Hindernisparcours wurde es dann koordinativ schon schwieriger. Ein Highlight war sicher die Wippe - wir staunten nicht schlecht, als einige Kinder diese sogar einhändig überfuhren.

    Der Radheldentag ist eine ganz starke Aktion vom WRSV, um Kinder schon frühzeitig mit dem Fahrrad und Fahrtechniken vertraut zu machen und mit Spaß auf das sichere Radfahren vorzubereiten - Daumen hoch für diesen Aktionstag, den wir immer gerne unterstützen.

  • RV-Weil Mountainbike-Trainingscamp in Schöneck

    Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen im vergangenen Jahr, zog es unsere Weilemer Mountainbiker auch 2024 wieder in den sächsischen Bikepark Schöneck.

    Vom 5. bis 7.Juli waren wir mit 52 Bikern in der örtlichen Jugendherberge untergebracht und auch bestens versorgt. Keine 500 Meter davon entfernt lag dann schon der Bikepark mit grandiosem Ausblick über das Vogtland. Neben dem gepflegten Übungsparcours gab es mehrere Strecken, die es zu erkunden galt. Von der blauen Flowline, über die rote Jumpline bis hin zur schwarzen Downhillstrecke war alles dabei, was das Bikerherz begehrt. Hier konnten die Kinder den Eltern dann auch mal so richtig zeigen, was sie im letzten Jahr bei unserem freitäglichen MTB-Kindertraining auf dem Weilemer Dirtpark gelernt haben. Es ist einfach genial mitzuerleben wie schnell die Kinder dazulernen und mit Spaß bei der Sache sind - sei es auf einer rasanten Abfahrt durch die Anlieger, beim Sprung über eine der zahllosen Rampen oder beim „Bike-Talk“ während des Liftens zur Bergstation. Wir freuen uns sehr, dass unser MTB-Trainingscamp erneut so viel Anklang gefunden hat und richten den Blick schon auf das nächste Jahr mit Euch!

    Ein besonderer Dank geht an unser engagiertes MTB-Trainerteam und an alle Helfer, die ein solches Event erst möglich machen!

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